Antipaxos
Antipaxos im Ionischen Meer zählt mit seinen wunderschönen Stränden mit weißem puderweichem Sand und türkisblauen Wasser zu den schönsten Inseln im gesamten Mittelmeerraum. Tagsüber wird es an den Stränden Voutoumi, Mesovrika und Vrika durch Tagestouristen voll und turbulent. Geht man dem geschickt aus dem Weg, ist Antipaxos einzigartig. Auch wenn ich schon oft in einer der Buchten von Antipaxos geankert und übernachtet habe. Die Strände und Buchten dieser Insel bleiben immer wieder ein besonderes Erlebnis. Die Insel hat im Sommer ca. 150 Einwohner und im Winter sind es weniger als 50. Weite Teile der Insel sind komplett unbewohnt. Hotels, Ferienunterkünfte etc. gibt es auf der Trauminsel nicht. Einzelne hochgradig exklusive Villen bieten Quartier auf der Insel.
Weitere Häfen und Ankerplätze rund um Korfu:
Lage von Antipaxos
Antipaxos liegt genau 1 Seemeile südöstlich von Paxos. Die Vorsilbe “Anti” heißt gegenüber. Und so liegt Antipaxos einfach gegenüber von Paxos. Antipaxos ist noch einmal deutlich kleiner als Paxos.
Antipaxos ist genau 4,6 Quadratkilometer groß. Von der äußersten nordwestlichen Spitze Akra Rodovani 39°09’17.8″N 20°12’37.0″E bis zum Kap Akra Ovoros 39°08’24.3″N 20°15’08.8″E im Südosten sind es genau 4 km in der Länge und gerade einmal 1,65 km an der breitesten Stelle. Eine vollständige Insel-Rundung sind etwa 6,5 Seemeilen.
Von Antipaxos sind es 3 Seemeilen nach Gaios, knapp 11 Seemeilen nach Parga, 30 Seemeilen nach Preveza, 31 Seemeilen nach Lefkas und 45 Seemeilen nach Fiskardo auf Kefalonia.
Karten: Imray G11
Die Strände von Antipaxos
Einzigartig sind die Strände von Antipaxos und ihre Spitz-Namen klingen wie aus einem Urlaubskatalog: Karibikbucht, Azure-Bucht, Paradies auf Erden, Blaue Grotten, Traumstrand und vieles weitere mehr. Die Wahrheit ist aber: Es ist noch viel schöner! Die Strände Voutoumi, Mesovrika oder Vrika auf Antipaxos sind einzigartig schön. Das besondere ist: diese Strände sind zwar in jedem zweiten Urlaubskatalog aus der Region abgedruckt, doch zu Ihnen gelangen nur wenige und noch weniger Gäste finden dabei wirklich Entspannung. Ihren besonderen Zauber entfalten die Strände zu Sonnenauf- und Untergang, wenn sie ruhig und menschenleer sind.
Voutoumi
Voutoumi ist wohl der bekannteste Strand auf Antipaxos. Das flache Wasser und der weiße Sand mit Kalkauswaschungen darunter färben das Wasser in einer Art grellem azurblau wie es wohl nur in Voutoumi möglich ist.
Lage von Voutoumi
Der Strand von Voutoumi liegt nordöstlich auf Antipaxos. Von Norden kommend ist Vrika die erste Bucht, Mesovrika die zweite und direkt anschließend Voutoumi. Voutoumi ist etwa 800 Meter oder eine halbe Seemeile von der Nordspitze von Antipaxos entfernt bei Position: 39°09’29.3″N 20°13’41.0″E unter anderem hier bei google maps zu finden. Die Distanzen zu den nächsten Häfen sind überschaubar. Gaios auf der Insel Paxos erreicht man in 4 Seemeilen. Bis nach Syvota am Festland sind es 14 Seemeilen, nach Parga sind es 11 Seemeilen. Preveza am Ambrakischen Golf erreicht man nach 30 Seemeilen und Lefkas nach 31 Seemeilen.
Maritimes Voutoumi
Durch den feinen Sand findet man perfekte Ankerbedingungen. Man kann sowohl frei schwoiend als auch mit langer Landleine an den Felsen von Voutoumi festmachen. Die relativ offene Bucht bietet nur mäßigen Schutz bei schlechtem Wetter vor allem bei Wind aus Süd und Ost. Man sollte dann Gaios aufsuchen.
Die Felsformationen von Voutoumi
Die Felsformationen überall auf den Ionischen Inseln sind interessant und lehrreich. Diese entstehen durch die europäische Platte, die sich über die afrikanische Platte schiebt. Mehr zur Geologie Griechenlands hier. Dabei entstehen mannigfaltige Gebilde an den Küsten und Buchten. Im Falle von Voutoumi auf Antipaxos sind diese Gebilde sogar hochgradig romantisch. Mit etwas Phantasie kann man an den aus dem Wasser ragenden Felsen ein Herz erkennen. Das ist an dieser ohnehin filmreifen Kulisse natürlich ein perfekter Ort für allerlei Liebeserklärungen. Beste Beispiele: Jan (links unten) & Sandy die 2019 und 2020 den Urlaub mit Korfu Segeln verlebten. Oder Joe und Carol aus New York bei ihrer Hochzeitsreise 2018 vor Korfu.
Mesovrika
Direkt neben dem Strand von Voutoumi ist die Bucht von Mesovrika. Die Felsformationen unterteilen die beiden Strände.
Es ist ein Kiesstrand aus rund gewaschenen Kalksteinen. Badeschuhe sind trotz großer Steine nicht zwingend notwendig. In tieferem Wasser ist der Grund wieder feinsandig wie an Voutoumi. Auf der rechten Seite des Strandes gibt es einen kleinen Weg der zum Strand von Vrika führt. Schuhe und ggf. auch lange Hosen sind mitzunehmen. Der Weg ist recht steinig. Am rostigen Moped nach ca. 200 Metern rechts zum Strand von Vrika abbiegen…. Mehr zu den Wanderungen rund um Voutoumi, Vrika und Mesovrika gibt es hier.
Die Nervensägen von Voutoumi und Mesovrika
Man könnte die ganzen Tag das süße Nichtstun an den Stränden von Voutoumi und Mesovrika in aller Seelenruhe genießen, wenn da nicht die Ausflugsboote Pauschaltouristen wie in einer Sardinenbüchse an diesen Strand bringen. Mit lauter Musik und Vollgas hört und sieht man sie schon von Weitem kommen. Mit rasanten Anlegemanövern sparen die Käptn`s jede Sekunde und machen die häufig überladenen Kähne zwischen den Steinen fest. Dann dröhnen Bässe und Geschrei durch die ansonsten sehr ruhigen Buchten von Voutoumi und Mesovrika. Doch keine Angst: die Störung ist nur von kurzer Dauer. Nach etwa 15-20 Minuten ertönt die erste Hupe, kurz darauf die zweite. Rassel, rassel Kette hoch und Tschüss! Am Vormittag kreuzen diese Plagegeister ab ca. 10:30 Uhr auf, am Nachmittag ca. 15 Uhr ist dann endgültig Ruhe. Die vielen zauberhaften Details an diesem Strand bleiben Gästen auf diesen Schiffen natürlich verborgen. Das Gute daran: Die Schiffe fahren immer nur an diese eine gleiche Stelle und machen auch nur einen Stopp auf Antipaxos! Von ungestörten traumhaften Natur auf dem Rest der Insel werden diese Urlauber nie etwas erfahren. Und da gibt es einiges!
Vrika
Vrika ist ähnlich wie Voutoumi ein weißer feinsandiger Strand mit türkisblauen Wasser. Er liegt an der äußersten nordöstlichen Spitze von Antipaxos. Der Strand ist etwa 80 Meter breit. An den Seiten gibt es einige Felsen zum Schnorcheln. Fische gibt es hier während der Tagesstunden allerdings nicht. Ähnlich wie zeitweise in der “Parkposition der Sardinenbüchsen” an den Stränden von Voutoumi und Mesovrika herrscht am Strand von Vrika tagsüber reges Treiben der Pauschaltouristen, die sich mit Taxi- und Ausflugsbooten von Paxos übersetzen lassen. Im Unterschied zu Voutoumi herrscht die Unruhe hier am ganzen Strand und den ganzen Tag. Aber auch diesem Treiben kann man wie an den Stränden von Voutoumi und Mesovrika geschickt aus dem Weg gehen. Die Fische machen es ja auch so 😉
So genießt man Vrika richtig!
Etwa eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang sind die letzten Massentouristen verschwunden und man kann in aller Ruhe ein Bierchen am ansonsten einsamen Strand genießen. Es gibt zwei Strandbars “Spiros” und “Cedrus” – mehr zur Gastronomie auf Antipaxos findet sich hier.
Man kann und darf nicht an diesem Strand ankern! Wie eindeutig in der Seekarte und durch Schilder markiert, herrscht hier ein striktes Ankerverbot, was leider nicht alle beherzigen. Man kann das Erdkabel auch deutlich an den Masten zur Hochspannungsleitung sehen. Das Kabel verläuft Richtung Paxos und dient der Stromversorgung der Insel Antipaxos.
Besser ist es Vrika über den Wanderweg von Mesovrika aufzusuchen.
Wanderungen rund um Voutoumi, Vrika und Mesovrika
Zwischen den Stränden Voutoumi, Vrika und Mesovrika gibt es einen Wanderweg mit schönen Aussichten auf die drei Buchten. Der ideale Einstieg ist vom Strand von Mesovrika. Von dort aus gelangt man an eine Kreuzung an dem ein rostiges Enduro-Moped steht.
Bergabwärts nach rechts geht es nach wenigen Schritten nach Vrika. Wählt man den Weg bergauf nach links gelangt man auf einen Rundweg der in weiten Kringeln um die Bucht von Voutoumi, die am Strand mündet. Für die gesamte Wanderung braucht man je nach Marschtempo etwa 1/2 Stunde
Gastronomie auf Antipaxos
Die Möglichkeiten der Gastronomie in Antipaxos sind überschaubar und sie beschränken sich auf Voutoumi und Vrika.
Die Aussicht von Bella Vista ist in der Tat phänomenal. Man kann über den Strand, die Nordspitze von Antipaxos, nach Paxos und sogar bis nach Korfu blicken. Und auch wenn der Blick herunter von Bella Vista über dem Strand von Voutoumi so schön ist, weder die Speisen noch die Weinkarte hält, was die gesalzenen Preise versprechen. Und so richtig “auf zack” sind die Kellner leider auch nicht wirklich. Aber natürlich ist es aufwendig die Speisen erst nach Antipaxos und dann auch noch die 200 Stufen hinauf zur Bella Vista zu bringen. Daher mein Rat: Wem beim Essen die Aussicht wichtiger ist als das Preis-Leistungsverhältnis dann ist Bella Vista wirklich eine gute Wahl. Allen anderen empfehle ich Selbstversorgung, was ja auf Segelyachten auch kein Problem darstellt.
In Voutoumi gibt es außerdem am Strand etwa 100 Meter vom Ufer entfernt die Beach Bar and Restaurant Voutoumi. Aufgrund der schlechten Bewertungen war ich dort aber noch nicht. In der Bucht Vrika gibt es 2 Strandbars: Cedrus und Spiros für Getränke und Snacks. Da ich Massentouristen aus dem Weg gehe kann ich auch diese Strandbars nicht bewerten. Die beste Wahl beim Segeltörn für die Insel Antipaxos ist die Eigenversorgung auf oder an der Yacht.
Buchten an der Ostküste von Antipaxos
Sobald es in Voutoumi zu stressig wird, kann man in Richtung Süden zu den kleinen und sehr schönen Buchten an der Ostküste von Antipaxos ausweichen. Nach wenigen Metern ist der Trubel vorbei und der Fischreichtum und die Vielfalt der Unterwasserwelt nehmen wieder zu. Sehr gut ankern und schnorcheln kann man unter anderem an der Bucht hier: 39°09’18.4″N 20°13’49.7″E und an dem Ankerplatz hier: 39°09’12.8″N 20°14’13.5″E und dieser Platz für einen Badestopp ist auch toll: 39°09’01.6″N 20°14’19.1″E. Dort befindet befindet sich im Wasser eine Süßwasserquelle.
Die Fotos rechts und unten entstanden in der Bucht hier: 39°08’31.7″N 20°14’52.5″E und bieten eine himmlische Ruhe, türkisblaues Wasser und viel Platz zum Baden und Schnorcheln.
Roda (Antipaxos)
Bei stabilen Wetter und nicht zu kräftigem Nordwest-Wind kann man dem Trubel in Voutoumi sehr gut in der Bucht von Roda entgehen. Roda liegt an der Nordwestküste von Antipaxos. Nach Voutoumi und Mesovrika sind es 1,5 Seemeilen Entfernung.
Es gibt insgesamt 3 Strände in dieser langen verwinkelten Bucht. Direkt am Eingang am Kap Rodovani ist Rodovani Bay, relativ eng und mit geringerer Wassertiefe. Ein zweiter Strand versteckt sich in der Nordost-Ecke dieser Bucht zwischen den großen Steinen. Und der dritte Strand ist in der Südostecke der Bucht. Die Wassertiefen sind in der ganzen Bucht sehr gut zum Ankern geeignet. Nicht zu verwechseln ist Roda auf Antipaxos mit Roda auf Korfu.
Höhlen tauchen in Roda
Eine besondere Attraktion ist die langgestreckte Höhle die unter einer der Felsen-Inseln in dieser Bucht hindurchführt. Der Eingang ist unscheinbar und man findet ihn nicht ohne Weiteres. Dann erschließt sich eine lange schmale Höhle die an zwei Stellen kniffelige Hindernisse hat. Als Ausrüstung reicht die normale Schnorchel-Ausrüstung (Brille, Schnorchel und ggf. Flossen) wie sie auf den Segelyachten und Katamaranen immer vorhanden ist. Am Ausgang der Höhle hat sich anscheinend bei meinem letzten Tauchgang ein Oktopus eingerichtet. Ruhig atmend in ca. 4 Meter Wassertiefe beobachtete er uns wie wir ihn. Das hat mich zum Crewshirt 2021 inspiririert: ALL HANDS ON DECK.
Meine Lieblingsbucht auf Antipaxos
Es gibt immer Orte die sich zu Lieblingsplätzen entwickeln. Diese Bucht auf Antipaxos ist so ein Ort. Das ist meine Lieblingsbucht. Damit sie es bleibt, werde ich nicht Lage und Position, geschweige denn die Lage der tückischen Riffe an der Einfahrt näher beschreiben. Diese Bucht ist in keinem der gängigen Hafenhandbücher und Charterführer verzeichnet. Alle Gäste von Korfu Segeln egal ob zum Mitsegeln, oder Flottille oder Yachtcharter erhalten natürlich ein umfassendes Briefing dazu.
Antipaxos pur!
Was diese Bucht so einmalig macht? ALLES!
Es ist die Ruhe, die nur durch das Zirpen der Zikaden und das Plätschern der Wellen ergänzt wird. In dieser Bucht gibt es keinen Handyempfang, weder für Anrufe noch für Internet. An der Seitenbucht (Bild unten) gibt es mehrere Höhlen durch die man hindurchtauchen kann – also ähnlich wie in Roda, auf der einen Seite rein und zur anderen wieder heraus. Mannigfaltige Tiere und Pflanzen sind unter Wasser und warten darauf, beim schnorcheln entdeckt zu werden. In den Höhlen kommen Schwärme mit abertausenden neonfarbenen kleinen Fischen dem Schnorchler entgegen.
Unterwasserwelt und Sterne
Nach dem Sonnenuntergang, bei dem die Sonne filmreif an der Kante der Bucht im Ionischen Meer versinkt, erscheinen die ersten Sterne und schließlich die ganze Milchstraße deutlich am Firmament. Durch die Abgeschiedenheit dieser Bucht ist die Lichtverschmutzung sehr gering und man kann die Milchstraße und die meisten Planeten bis zum Aufgang des Mondes deutlich erkennen. Wenn die Wellen an das Boot plätschern, beginnt es auch im Wasser zu leuchten. Fluoreszierendes Plankton ruft geradezu nach einem Bade in der Nacht! Mit einem Kopfsprung ins erfrischende Wasser schwimmt man in einem Meer von Lichtreflektionen.
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