Rund Korfu bietet mit der vollständigen Umrundung der Insel als Segel-Törn tolle Erlebnisse und einige Herausforderungen. Ich habe diese Route um die Insel Korfu in der Saison 2020 bevorzugt bei mehreren Törns gewählt.
Rund Korfu: direkt zum Abschnitt:
- Rund Korfu: der Norden, Kaps und Eilande
- Rund Korfu: der Wellenritt im Westen
- Rund Korfu: Paxos und Antipaxos im Süden
- Rund Korfu: der Osten für den Rückweg
- Ergänzung zur Anreise
So berichtet auch die Ausgabe (21/2020) der Yacht über die Inselumrundung und wirbt im Artikel: „Griechenland: Ionisches Meer einmal ganz anders“ mit Geheimtipps bei der Inselumrundung und mit der malerischen Westseite der Insel.
Dem kann ich nur beipflichten: die Westseite Korfu`s ist wunderschön und meist ist man die einzige Yacht weit und breit! Der Törnplan der Yacht offenbart jedoch die wesentliche Schwäche der meisten Törnführer und Hafenhandbücher. Es zeigt keinen einzigen Stopp an der Westküste! Nach dem Lesen des Artikels ist klar:
Der Autor muss wohl das erste Mal an der Nord- und Westküste Korfu`s unterwegs gewesen sein. Die versprochenen Geheimtipps finde ich nicht, lücken- und teilweise fehlerhaft ist der Törnplan rund um die nördlichste griechische Insel. Selbst bei günstigen Winden und optimistisch gerechnet braucht man über 9 Stunden von Erikoussa nach Gaios. Kann eine Familien- und Anfängercrew das ohne möglichen Rückzugsort an einer Legerwall-Küste umsetzen? Ich habe da meine Zweifel 😉 So wird man diese Route eher nicht erschließen! Und die meisten weniger ortskundigen Segler werden die absolut reizvolle Westküste Korfu`s weiterhin meiden.
Dieser Beitrag soll dies ändern und er enthält tatsächlich die nötigen Geheimtipps damit der Törn „Rund Korfu“ sicher und entspannt klappt! Entscheidet selbst und kommentiert gerne!
Rund Korfu: der Norden, Kaps und Eilande
Othoni, das abgeschiedene Eiland
Der Artikel beginnt mit der Schilderung der Enge im Hafen von Othoni. Offenbar ist der Autor mit der 40er Sun Odyssee Charteryacht in den kleinen Hafen östlich eingelaufen. In diesem Hafen gibt es Strom und Wasser, letzteres fließt allerdings sehr spärlich. Ich bevorzuge den Naturhafen von Othoni.
Im Naturhafen von Othoni findet man sicheren sandigen Ankergrund auf ca. 2-5 Meter Tiefe, viel Platz zum Schwoien und auch Festmachen per Landleine am Wellenbrecher ist möglich. Besonders schön ist das griechisch-italienische Restaurant von Massimo direkt vor dem Hafenbecken. Aktuell (2024) ist das Restaurant aber geschlossen. Im Herbst 2019 hatte ich einen denkwürdigen Abend bei einem heftigen Gewittersturm mit meiner jungen Crew aus dem Schwarzwald (wir sehen uns im Juli 2021 😉 ). Von wegen Othoni ist nichts für junge Leute! Besonders eindrucksvoll ist die aus einer Höhe von 390 Metern fast lotrecht abfallende Steilküste zum Strand von Aspri Ammos. Bekannt auch unter dem Mamen Calypso Bay!
Agios Stefanos - und die Buchten am Korfu Kanal
Weiter geht es in der Beschreibung von Agios Stefanos und der Enge im Ankerfeld dort. Agios Stefanos befindet sich am Kanal von Korfu zwischen Korfu und Albanien, allerdings ist es die nördlichste der mit Tavernen ausgestatteten Buchten und nicht so wie auf der Karte in der Yacht dargestellt, die südlichste. Siehe roter Pfeil auf der Karte oben. Südlich von Agios Stefanos folgen noch Kassopei, Kerasia, Kouloura, Kalami und Agni. Sichere Ankerplätze und schöne Tavernen mit regionalen Spezializtäten findet man in jeder dieser Buchten. Man muss sich also nicht dem allgemeinen Herdentrieb folgend in eine bestimmte Bucht pressen wie der Autor.
Kassiopi - malerisch und strategisch günstig
Weiter nördlich am Ausgang des Kanals von Korfu liegt die Stadt Kassiopi mit Einkaufsmöglichkeiten, einer alten Festung zur Besichtigung und vielen Bars, Tavernen und sogar einer Disko. Kassiopi diente mit seiner Festung der Sicherung des Korfu Kanals und hatte historisch damit eine wichtige strategische Bedeutung.
Nicht weniger wichtig ist das Örtchen beim Segeltörn. Hat man in Gouvia beim Einkaufen etwas vergessen, kann man das in Kassiopi nachholen. Ebenso ist Kassiopi einer der wenigen Häfen, in denen man sowohl einen Sonnenauf- als auch Untergang bewundern kann.
Festmachen römisch-katholisch mit Anker voraus und Landleine. Die Versorgung mit Wasser, Strom per Ladesäule und Diesel per Tankwagen ist reibungslos, die Hafenmeisterin kompetent und hilfbereit. Achtung! Am westlichen Pier mit gelber Markierung an der Rückseite des Wellenbrechers ist die Gebühr leider doppelt so hoch wie auf der gegenüber liegenden Seite. Dort liegen an einer Stelle auch Steine. Der Hafen ist am Pier allgemein recht flach. Man sollte über Nacht die Heckleinen noch einmal 1 Meter rauslassen, bevor die Italien-Fähren durchkommen. 😉
Cape Drastis - das Kap besonderer Erlebnisse
Cape Drastis ist das spektakuläre Kap an der nordwestlichen Spitze Korfu`s. So wie im Bild links ist vielen Korfu Urlaubern Cape Drastis wohlbekannt. Um auf dem Sandsteinfelsen herumzulaufen, ins Wasser zu springen und ein Erinnerungsfoto zu knipsen, so wie meine Crew im Bild unten, muss man mit dem Boot hinfahren. Die geheime Höhle in dem Sandsteinfelsen kennt kaum jemand.
Erikoussa - eher nicht in den Hafen
Dann wird eindrucksvoll vom über-dimensionierten Hafen von Erikoussa und der besuchten Gastro geschwärmt. Leider funktionieren die erwähnten Ladesäulen an der Pier nicht und in dem sterilen neuen Hafen steht Schwell. Das liegt an einem Konstruktionsfehler: Der Wellenbrecher wurde nicht wie notwendig als Lippe um die Hafen-Einfahrt herum gezogen. Im rechtwinkligen Hafenbecken ohne Auslaufzone spielt die Welle dann eifrig Ping-Pong mit den Spundwänden. Die ganze Nacht! Offenbar war es den Erbauern wichtiger, dass die Sommer-Residenz von Yanis Varoufakis (Finanzminister der Tsipras-Regierung) standesgemäß erschlossen wird, als den Seglern eine ruhige Nacht zu bescheren.
Die erwähnte Taverne im Hotel des Hafenmeisters, direkt in Hafennähe ist leider ebenso steril und überteuert wie der Hafen. Die Preise der Speisen und Getränke bewegen sich etwa 50-70% über dem für Korfu und Umgebung üblichem Niveau. Weiter hinten im Ort nach etwa 400 Meter Fussweg sind deutlich urtümlichere Tavernen. Wirklich schön und sehenswert ist in Erikoussa aber der wilde und ursprüngliche Sand-Strand an der Ostküste der Insel. Dort empfehle ich einen Badestopp in Strandnähe und einen Strandspaziergang.
Auswahl des Hafens der Diaponischen Inseln
Je nach Wind- oder Schwellrichtung wählt man eine der drei Diaponischen Inseln aus. Bei Schwell aus Nord sind Erikoussa und Othoni geeignet. Othoni schützt etwas besser vor Wellen aus Ost, Erikoussa ist besser bei Schwell aus West. Bei Schwell aus südlichen und östlichen Richtungen ist Mathraki zu empfehlen. Reizvoll für einen Badestopp ist zudem Diaplo, bei ruhiger Wetterlage sogar auch über Nacht.
Rund Korfu: der Wellenritt im Westen
Unrealistische Annahmen
Über mögliche Stopps im Westen von Korfu schweigt sich der Autor wie die meisten Revierführer aus. Meiner Ansicht nach verstecken sich dort die schönsten Spots überhaupt auf der Insel Korfu! Und erst diese Stopps an der Westseite ermöglichen die Inselrundung für die meisten Crews, die nach Korfu kommen. Warum?
Windsituation rund um Korfu
An 4 von 5 Tagen ist in Korfu die vorherrschende Windrichtung Nordwest, mit einer im Tagesverlauf rechtsdrehender Windrichtungsänderung. Damit ist die Westseite von Korfu zum Ionischen Meer mit auflandigem Wind offen. Hohe Wellen entstehen nach und nach sobald die Nachmittagsbrise aufkommt und da heißt es „Vorsicht“. Man spricht dann von einer Legerwall-Situation, in der man nicht einfach vor irgendeinem Strand ankern kann, wenn die Crew eine Pause braucht. Seekrankheit für Crewmitglieder auf der Yacht wäre dann noch das geringste Problem.
Ebenfalls wird die Windsituation in Korfu falsch beschrieben: „in den Sommermonaten mangelt es an Wind, im Frühherbst weht es beständig“. Tatsächlich ist es genau andersherum: der durch die Mittagshitze verursachte thermische Seewind (Maestro) aus Nordwest herrscht nachmittags mit 4-5 Beaufort stabil in den Sommermonaten (Juli und August), während in der Nachsaison (September und Oktober) bei milderen Temperaturen deutlich weniger Seewind auftritt. Die dann häufiger auftretenden Tiefausläufer sorgen für unbeständige Winde und einzelne Stürme. Diese kommen dann aber eher aus Süd oder wechselnden Richtungen. Die Windrosen der langjährigen Wetteraufzeichnung der Iowa State University of Science and Technology bestätigen diese Wetterbeobachtung. Hier mehr zum Segelwetter im Ionischen Meer.
Yacht Geschwindigkeit
Der Autor des Artikels ist von Erikoussa nach Gaios (Generalkurs Südsüdost) bei der im Ionischen Meer vorherrschenden Windrichtung Nordwest gesegelt. Man muss dann spätestens ab Chalikounas direkt vor dem Wind kreuzen. Selbst wenn man es schafft, bei einem Halsenwinkel von 120 Grad, also einem Kurs von 165 Grad zum wahren Wind die Genua nicht zum Einfallen zu bringen, ergibt das eine Strecke von 65 Seemeilen, was bei den für diesen Windwinkel sehr ambitionierten 8 Knoten (kn) Fahrt über 8 Stunden Fahrzeit bedeutet.
Damit wäre man ständig über der Rumpfgeschwindigkeit für die benutze Yacht (Sun Odyssee 409). Seit 2010 komme ich nach Korfu, seit 2018 ist mein Hobby mein Beruf. Ich segle viel und gerne schnell. Die Tage, an denen ich mit sehr erfahrenen und risikobereiten Crews die Rumpfgeschwindigkeit so regelmäßig überschritten habe, dass wir durchschnittlich mindestens genau so schnell waren, kann ich an einem Finger abzählen. Das Polar-Diagramm der sogar wesentlich schnelleren Sun Odyssey 490 steht links. Bei 165 Grad Windwinkel (120° Halsenwinkel) zeigt es bei 18 kn Wind 5,5 kn Geschwindigkeit, bei einem Windwinkel von 135° (Halsenwinkel 90°) sind es 7 kn. Das ergibt dann aber ca. 90 Seemeilen Fahrtstrecke!
Dazu kommen noch je eine halbe Stunde Hafen-Ein und -Ausfahrt und man wäre selbst bei 5 Beaufort, also idealen Segel-Bedingungen insgesamt über 12 Stunden unterwegs. Die meisten Segler, die im Urlaub hierher kommen und zumeist Erholung suchen, haben Frau und Kinder dabei und schütteln bei einem solchen Tagesplan zu Recht den Kopf. Segler, die Legerwall, Rumpfgeschwindigkeit, Polardiagramm und Halsenwinkel bisher nicht sicher umgehen können, nicht willens und in der Lage sind, bis zu 12 Stunden oder mehr an einem Tag zu segeln, begeben sich in Gefahr.
Daher gibts hier die Spots an der Westküste die „Geheimtipps“ für den typischen Korfu-Segler, die eine sichere und erlebnisreiche Umrundung der Insel Korfu ermöglichen!
Geheimtipp Nr. 1: Porto Timoni, die Schmetterlingsbucht
Die Bucht ist landseitig nur durch einen etwa einstündigen, teilweise anspruchsvollen Wanderpfad oder durch eines der Taxiboote aus Agios Georgios zu erreichen. Dadurch ist die Bucht herrlich naturbelassen.
Ankern kann man sowohl auf der Nordseite (im Bild oben rechts) insbesondere bei südlichem Wind, oder wie im Foto dargestellt auf der Südseite. Dabei sollte man Rücksicht auf die Badegäste während des Tages nehmen und erst kurz vor Sonnenuntergang in die Bucht einfahren. Hell genug sollte es dann allerdings für das Ankermanöver noch sein.
Es verstecken sich zahlreiche Steine unter Wasser, so dass die Einfahrt in die Südseite nur etwas für erfahre Skipper nach gründlicher Vorbereitung ist. Wer jedoch diese Bucht für sich erschließt, genießt eindrucksvolle Stunden.
Das Ankern auf der Nordseite ist unproblematisch und auch tagsüber möglich. Nähere Informationen zu Porto Timoni finden sich hier. Wem die Südseite von Porto Timoni zu aufregend ist, findet ganz sicher in der anliegenden Bucht von Agios Gorgios einen ruhigen Ankerplatz bei der vorherrschenden Windrichtung aus Nordwest.
Geheimtipp 2: Paleokastritsa, zu Gast bei Freunden
Der Hafen in Paleokastritsa wird in einigen Hafenhandbüchern erwähnt, jedoch befinden sich dort an einem schlampigen Pier nur 2 Liegeplätze für Yachten. Mehr soll es die nächsten Jahre nicht werden. Gerüchten von Einheimischen zufolge, soll der Hafen als Nato-Standort ausgebaut werden.
Wesentlich attraktiver ist das Übernachten in der Bucht Spiros, die tiefste in das Land eingeschnittene und damit ruhigste Bucht in Paleokastritsa. Von dort aus erreicht man die Taverne und Bar Belvedere in der sich die Familie Michialas mit den Brüdern George und Nikos rührig um seine Gäste kümmert. Knapp hinter den vorgelagerten Felsen bringt man den Anker aus und platziert die Heckleinen an den Felsen vor dem Strand. Viele weitere Infos zu Paleokastritsa finden sich hier.
Geheimtipp 3: Kyradikaía, der Fels in der Brandung
Weiter auf dem Weg nach Süden findet der Segler bei Agios Giordios die Felseninsel Kyradikaía. Ein ikonischer Ort aus einem nahezu senkrecht aufragenden Felsen. An dessen Landseite lässt sich bei vorherrschender Windrichtung sicher übernachten oder ein Badestopp einlegen. Während nur wenige Meter entfernt meterhohe Wellen brechen, ist der Platz direkt hinter dem Felsen überraschend ruhig. Man kann Ankern entweder frei schwoiend oder mit langer Landleine und bei geringerer Rudertiefe sogar heckwärts direkt am Steg anlegen. Das Wasser ist kristallklar und türkis und lädt zum Baden ein. An der Nordseite liegen im flachen Wasser Steine und bilden einen natürlichen Wellenbrecher. Dazwischen tummeln sich alle Arten von Fischen, Seesterne und das Seegras wiegt in der Dünung. Geht man den Steg entlang, gelangt man zu einer Treppe, die zu einem Plateau auf dem Felsen führt. Dort steht eine kleine Kapelle, mehrere riesige Kakteen bieten Kaktusfeigen an, die nur drauf warten, gepflückt zu werden. Handschuhe helfen vor den Stacheln der Kakteen. Der Blick herab zur fast senkrecht darunter ankernden Yacht ist pittoresk.
Geheimtipp 4: Issos, wo James Bond ankern würde
Segelt man weiter nach Süden kann man hinter dem Kap Konsta kurz vor Agios Gorgios Süd vor dem Strand Issos sehr gut ankern. Wenn während der Abendstunden der Wind auf Nordwest gedreht hat, können insbesondere größere Yachten hier sicher und ruhig auf dem weitläufigem Ankerfeld ankern.
Zusätzlich wird durch die vorgelagerten Sandbänke am Kap der Schwell aus West gut gedämpft. Diese Sandbank hat einen See, den Korrisions See, den größten See Korfus gebildet.
Dort leben unter anderem Flamingos. Es lohnt sich ein Ausflug, man sollte aber das Fernglas mitnehmen. Die langgestreckte Sandbank mit großen Dünen würde man sie eher an der Nordsee wie z. B. auf Amrum vermuten.
Issos war Drehort für den James Bond Klassiker „In tödlicher Mission“ OT: „For your eyes only“ mit Roger Moore in der Hauptrolle.
Fazit Rund Korfu im Westen:
All das würden die Leser der Yacht bei der Inselrundung nicht sehen und erleben, wenn sie wie vorgeschlagen den Westen Korfu`s in einem Rutsch übergehen. Das ist nicht nur schade, sondern auch gefährlich, wenn man nicht wie der Autor die mangelnde Ortskenntnis mit einer leidensfähigen Crew kompensieren kann. Denn während man an der Nord-, Süd- und Ostseite von Korfu leicht an jeder Ecke Unterschlupf findet, sieht es auf der Westseite mit einer Legerwall-Situation anders aus. Was wenn mit dem Boot einmal etwas schief geht?… …und die Yachten des Sponsors der Segelwoche, der derlei ungeschickte PR offenbar nötig hat, finden sich aus gutem Gund nicht auf dieser Webseite.
Korfu-Neulinge, sollten ihren Törn entlang der Westküste gut vorbereiten und besser mit Zwischenstopps planen. Alternativ gehts natürlich auch ganz entspannt mit Skipper. Wie es sicher und mit viel Spaß geht, ist hoffentlich anschaulich beschrieben. Zu den Einzelheiten der Ansteuerung für Kyradikaía, Spiros und Porto Timoni und wo genau Steine unter der Wasserlinie liegen, gebe ich allen Interessierten gerne eine umfassende Einweisung. Sprechen Sie mich an gerne an.
Rund Korfu: Paxos und Antipaxos im Süden
Auch auf den Inseln Paxos und Antipaxos bewegt sich der Autor auf den ausgetretenen Trampelpfaden und keinesfalls „ganz anderen“ Wegen. Wie er selbst bemerkt, sind die gewählten Stopps in Gaios, Lakka und Voutoumi sogar noch im September voll.
Ich finde auch im Juli und August auf Paxos und Antipaxos malerische Buchten, in denen ich mit meinen Crews ganz alleine liege. Und das soll auch so bleiben! Interessierte können mich gerne dazu ansprechen.
So bleiben die wirklich sehenswerten Erlebnisse in Paxos und Antipaxos Eingeweihten (u.a. den Gästen von Korfu Segeln 😉 ) vorbehalten. Das sind dann durchaus Erlebnisse wie in 2020:
- durch eine versteckte Grotte tauchen und immer weiter schwimmen und plötzlich an der anderen Inselseite wieder auftauchen
- einen Seehund am Ende einer tiefen Höhle finden
- minutenlang Aug in Aug mit einem Octopus, der sich einfach nicht aus der Ruhe bringen lässt
Rund Korfu: der Rückweg im Osten
Irgendwann ist es Zeit für den Rückweg und man muss den beiden Perlen Paxos und Antipaxos „Adio“ sagen. Doch auch auf diesem Teil der Rundreise gibt es viele Varianten, um die Region einmal auf ganz anderen Wegen zu erschließen.
Der Autor der Yacht wählt Syvota und Petriti, welches in der Karte der Yacht kurzerhand 4 Seemeilen nach Nordwesten an die Position von Mesongi verlegt wird. Statt Petriti bevorzuge ich mittlerweile das südlich liegende Notos mit dem wunderschönen Garten-Restaurant.
Alternativen sind auch Plataria oder, wenn man ganz viel Zeit und gute Winde hat, Sagiada. Letztlich ist die Passage der Ostseite Korfu`s keine anspruchsvolle Wissenschaft mehr, es segelt sich eher wie ein großer Binnensee und ist durch Karten, Hafenhandbücher und Charterführer gut dokumentiert.
Ergänzung zur Anreise nach Korfu
Im Unterschied zu den Angaben des Autors ist die Anreise per Fähre nicht nur über Venedig, Bari und Brindisi, sondern auch über Ancona möglich. Die Verbindung über Ancona ist mit 18 Stunden Fahrzeit meine bevorzugte, Venedig dauert über 24 Stunden.
Die Fähren von und nach Bari und Brindisi verkehren übrigens nur zur Hauptsaison 😉 und die Direktflüge deutscher Linien sind im Unterschied dazu bis Ende Oktober unterwegs und nicht wie beschrieben nur zur Hauptsaison.
Fazit zum Artikel zur Rundreise "Rund Korfu"
Seit 2010 komme ich nach Korfu und hatte die ersten Jahre so großen Respekt vor der Westküste, dass ich den Ausflug dorthin oder gar eine Inselrundung mit unerfahrener Crew und kleinen Kindern vermied. Die „Geheimtipps“ habe ich mir auch in jahrelanger Kleinarbeit erarbeitet und mache den Törn „Rund Korfu“ auch erst seitdem. Sie stehen in keinem Hafenhandbuch oder Revierführer. Ich möchte auch weder den Autor noch die Yacht angreifen, sondern einfach nur im Interesse der Sicherheit auf See zeigen, wie es entspannter und sicherer geht. Daher großer Respekt an den Autor und seine offensichtlich risikobereite und leidensfähige Crew, die den langen Schlag von Erikoussa nach Gaios gewagt haben. Mast und Schotbruch!
Sehr gute Tipps und schöne Fotos. Korfu war ja für einige Jahre mein „Heimatrevier“, aber hier habe ich doch noch ein paar unbekannte Perlen entdeckt. Die „wilde Westküste“ wird ja meist wegen den vorherrschenden Winden vermieden.
Vielen Dank für Dein Lob, Danke! Ja das stimmt, die Westküste ist wild! Aber besonders das hat wie ich finde einen unwiderstehlichen Reiz!
Toller Artikel mit wunderbaren Fotos, der echt Lust auf die Korfu-Außenkurve macht. Hier merkt man wirklich, dass da jemand schreibt, der wirklich Ahnung hat vom Revier, vom Segeln an sich und von Land und Leuten. Gerade wenn man den im Sommer doch etwas überlaufenen Buchten südlich des Lefkas-Kanals entkommen will eine tolle Alternative. Werden wir sicher nächstes Jahr mal angehen. Vielleicht trifft man sich ja da?!
Gerne Jan! Ich freue mich auf ein Treffen mit Dir! Das sollten wir verabreden! Sehr gerne auch ein gemeinsamer Schlag mit Dir, will echt mal wissen wie so ein Weltmeister segelt!
Hallo Mathias. Ein wirklich toller Bericht. Realistische Darstellung der Benötigten Fahrzeiten, Windverhältnisse und Ankermöglichkeiten dort. Sollte hiermit auch für erfahrene Familiencrews und Charterer ein Anreiz und Hilfe sein, sich einmal an die Westküste von Korfu zu begeben. Wir sind auch schon einige Male „Rund Korfu“ und mögen die Abgeschiedenheit mancher Inseln und Buchten dort. Wir sehen uns…..
Vielen Dank Jürgen! Wir sehen uns!
Cool. Insiderwissen ist halt doch was anderes. Hab den Yachtartikel gerade gelesen und so den direkten Vergleich. Den Ritt an der Westküste runter fand ich auch nicht nachvollziehbar. Ich war vor ein paar Jahren schon mal da und hab die Westseite nicht kennengelernt. Jetzt will ich in jedem Fall noch mal wieder nach Korfu…
Vielen Dank für Deinen Kommentar Frank!
Pingback: Ostern exklusiv vor Korfu!
Pingback: Ostern Segeln in Korfu 2023!
Sehr schöner Beitrag und sehr hilfreich. Ankern über Nacht ist auch der Bucht von Agios Georgios Pagon sehr gut möglich, überwiegend sandiger Untergrund und vor allem eine erklckliche Anzahl von guten Tavernen im nördlichen Bereich der Bucht. Auch zwei kleinere aber gut ausgestattete Supermärkte sind dort vorhanden.
Den südlichen Teil der Bucht sollte man als Segler meiden, dort gibt es, wie im nördlichen Teil teilweise auch, vermehrt Steine und der Verkehr der Motorboote ist ein bisschen anstrengend neben viel Badebetrieb.
Habe mich gefreut so gute und sachliche Beiträge zu lesen, Thx
Vielen Dank für Deinen Kommentar und das Lob für den Beitrag! Ja, die Bucht von Agios Georgios Pagi ist eine gute Alternative bei Wind und Schwell aus NW und das ist ja gar nicht so selten! Ich teile Deine Einschätzung zum idealen Ankerplatz in der Bucht und der Infrastruktur! Segelst Du öfter ab/an Korfu?
…und sorry für die späte Antwort – mitten in der Saison bin ich selten im Admin der Webseite sondern eher Rund Korfu unterwegs – letzte Woche zum Beispiel