Gaios (Paxos)
Gaios ist der Hauptort auf der Insel Paxos. Es hat einen weitläufigen Marktplatz umgeben von engen Gassen und malerischen Häusern. Es ist der am meisten besuchten Orte auf Paxos. Die Fähren von Korfu, Parga und Igoumenitsa steuern Paxos in Gaios an und bringen in der Saison Besucher für Tagesausflüge. Während der Tagesstunden geht es hier entsprechend hecktisch zu. Seinen wahren Reiz entfaltet Gaios für die Segler, wenn die 0815-Pauschaltouristen weg sind. Große Hotels und Ferienanlagen gibt es in Gaios wie auf der ganzen Insel Paxos nicht.
Weitere Häfen in Paxos und Korfu
Lage von Gaios
Gaios liegt an der Ostseite der Insel Paxos in einem natürlichen Hafen abgeschirmt von den Inseln Nisida Agios Nikolaos und Nisida Panagia.
Nach Parga auf dem griechischen Festland beträgt die Entfernung 11 Seemeilen, nach Korfu sind es 30 Seemeilen. Die Entfernung zu den nächsten Häfen auf Paxos im Norden beträgt nach Longos 2 Seemeilen auf dem Seeweg und 7,2 km auf der Straße. Nach Lakka sind es 4 Seemeilen bzw. 7,8 Straßen-km, nach Mongonisi im Süden sind es 1,5 Seemeilen oder 3,4 Straßen-km.
Position der Ansteuerung: 39° 11,9’ N 20°11,7’ O
Karten: Imray G11, Detailkarte I
Allgemeines zu Gaios
Gaios ist ein wunderschönes kleines Städtchen mit einem zentralen Plateia, dem typisch griechischen Marktplatz, engen Gassen und malerischen Häusern. Es ist der am meisten besuchten touristischen Orte auf Paxos. Besonders in der Hochsaison kommen viele Besucher nach Gaios.
Von Korfu kommt die Tragfächen-Fähre „Flying Dolphin“ mehrmals täglich. Der Fähranleger befindet sich am nördlichen Ende des Nordkais direkt gegenüber der Insel Panagia.
Zusätzlich wird Gaios zwischen 10 und 17 Uhr kontinuierlich von Touristenbooten aus Syvota, Parga und Korfu angesteuert. Dann kann es rund den Plateia voll werden. Ab 17 Uhr verschwindet bis zum nächsten Vormittag der Troubel der Tagestouristen. In den Minuten vor- und nach Sonnenauf- und Untergang entfaltet Paxos seinen besonderen Reiz.
Von Gaios fährt ein Bus nach Longos und Lakka in ca. 45 Minuten Fahrzeit. Zwei Supermärkte befinden sich in Gaios (der große Supermarkt hier hatte 2020 geschlossen, direkt gegenüber hier findet sich ein Supermarkt mit umfassenden Angebot. Einen Bäcker und einen Fleischer gibt es hier und bieten ordentliche Proviantversorgung für Segelcrews. Zahlreiche Tavernen, Cafés und Bars finden sich in den engen Gassen des kleinen Ortes.
Statue von George Anemogiannis, Freiheitskämpfer aus Gaios
An der südlichen Hafeneinfahrt von Paxos steht die Statue von George Anemogiannis, der 1798 in Paxos geboren wurde. Anemogiannis war zur Zeit der griechischen Revolution im Jahr 1821 Seemann auf einem Handelsschiff unter Kapitän N. Orlof.
Am 10. Juni 1821 nahm er an einem der ersten Marineangriffe gegen ein osmanisches Ziel als Skipper eines Feuerschiffs teil. Während des Angriffs wurde er von den Behörden festgenommen und hingerichtet. Seine Leiche wurde mehrere Tage lang als Vorbild für andere Rebellen aufgehängt.
Heute gibt es zwei Denkmäler zu seinen Ehren, eines in Nafpaktos, dem Ort, an dem er gefoltert und hingerichtet wurde und eines an seinem Geburtsort in Paxos so wie rechts im Bild. Im Hintergrund erkennt man das südlich von Agios Nikolaos gelegene Ankerfeld. Die Bronzestatue in Paxos wurde 1966 erbaut und ist das Werk des Bildhauers Nikolas Pavlopoulos.
Man erreicht es wenn man an der südlichen Hafenmole in Gaios weiter in Richtung der Strände Bartek und Gianas schlendert etwa 20 Meter hinter der südlichen Hafeneinfahrt.
Gaius, Apostel von Paulus, Namensgeber von Gaios und die 5 Kirchen von Gaios
Gaios ist benannt nach Gaius einem der Jünger des Apostels Paulus. Er besuchte die Insel im 1. Jahrhundert nach Christus, brachte das Christentum nach Paxos und starb hier. Sein Grab befindet sich in einer der 5! Kirchen von Gaios, der Agion Apostolon / Εκλησία Αγιων Αποστολων. Etwas weiter muss dafür durch Gaios nach Osten schlendern. 400 Meter vom Pier entfernt befindet sich das Gotteshaus.
Die Kirche Εκκλησία Ανάληψης / Church Analipsi steht auf dem Marktplatz (Bild rechts oben) und ist leicht am roten Anstrich zu erkennen. Darunter ist ein Foto im Innenraum dieser Kirche. Außerdem befindet sich die Agia Triada Kirche wenige Schritte vom Marktplatz in Paxos entfernt. Diese Kirche hat einen rosa-weißen Glockenturm. Nur wenige Schritte vom Südpier steht die Kirche Agioi Anargiroi Εκκλησία Αγίων Αναργύρων. Die Kirche Agios Spiridonas / Εκκλησία Αγίου Σπυρίδωνα ist am Nordende von Gaios fast unscheinbar zwischen den Häuserzeilen.
Auf der Insel Agios Nikolaos sind zwei weitere Kirchen zu finden: die Kirche Agios Nicholas / Εκκλησία Αγίου Νικολάου ist sich ggü. des Marktplatzes und Agiou Ioanni am Nordteil des Naturhafens links im Bild unten zu sehen. Und als ob das alles nicht ausreicht ist auf der Insel Nisida Panagia eine weitere Kirche „Panagia“ direkt neben dem Leuchtturm.
Gastronomie in Gaios
Gaios besitzt eine riesige Auswahl an hervorragenden Restaurants, Tavernen, Bars und Cafés. Es ist schwer hier richtig daneben zu liegen, wenn am Abend die Tavernen zum Dinner einladen.
3 Tipps direkt am Hafen
Im Bild rechts bietet das direkt am Hafen am ersten Liebeplatz am Südpier gelegene „La Vistra“ vor allem sehr viel Fisch. Etwas weiter südlich ist das Pan&Theo – ein sehr anständiges Familienrestaurant. Eigentlich wird dieses Restaurant von der Tochter der Familie geführt. Pan&Theo sind für die Taverne in Mongonisi verantwortlich. Das „Genesis“ steht ebenfalls in erster Reihe am Südpier im Hafen von Gaios vor der Staue von George hat sich ebenfalls auf Fisch spezialisiert, allerdings ist das Preisniveau dort sehr gehoben.
Tipps in 2. Reihe und dahinter
Maritimes zu Gaios
Gaios bietet perfekten Schutz bei allen Windrichtungen und ist dadurch der bevorzugte Hafen wenn es gilt Schwerwetter wie ein Gewitter abzuwettern. Sowohl von Süden als auch von Norden ist der Hafen gut ansteuerbar und befeuert durch das Leuchtfeuer Fl WR. 5s auf der Insel Panagia. Es ist auf die Untiefe Ifalos Panagia 2 SM in Ostnordost von Insel und Leuchtturm Panagia zu achten. Die Untiefe liegt im roten Sektor der Feuer Panagia und Antipaxos.
Durch die beiden Inseln Agios Nikolaos und Panagia ergibt sich ein lang gestreckter gewundener enger Fjord mit zahlreichen Anlege- und Ankermöglichkeiten. Auch zur Hochsaison findet sich selbst zur fortgeschrittenen Zeit immer ein Platz in Gaios. Dabei teilt sich der Hafen in die Teile Nord-, West- und den Südteil.
Der Nord Pier
Am Fähranleger am nördlichsten Ende des Hafens liegt die Hafeneinfahrt markiert durch das Leuchtfeuer auf Panagia und dem Hafenfeuer. Die Ansteuerung und Einfahrt dazwischen ist einfach, die Wassertiefe liegt bei 26 Metern. Dieser erste Pier gleich steuerbords ist für die Fähre reserviert. Gegenüber zwischen Panagia und Agios Nikolaos bietet sich etwas Platz für 1-2 Segelyachten zum Ankern frei schwoiend. Diese Plätze sind ideal bei südlichen und westlichen Windrichtungen oder auch einfach für einen kurzen Stopp zum Segel setzen oder bergen. Zur Übernachtung ist bei nördlichen Windrichtungen ein Platz westlich oder südlich im Hafen vorzuziehen.
Daran schließen sich auf beiden Seiten des Fjordes Anlegeplätzte römisch-katholisch auf der Stadtseite und mit langer Landleine auf der Inselseite an. Rund um die Kirche Agiou Ioanni ist die Wassertiefe mit bis zu 25 Metern erheblich, die Kette die man reichlich stecken sollte, zeigt steil abwärts. Das Ankern an der Inselseite ist kostenlos, man muss nur das Dingi ausbringen um zur Stadt zu gelangen. Wasser und Strom gibt es hier natürlich nicht. Statt dessen soll es Ratten geben, gesehen habe ich noch keine. Auf der Insel gibt es eine sehenswerte Burgruine in einem herrlichen Pinienwald.
Auf der Stadtseite in das Anlegen etwas einfacher, vielfach sind Ringe und Dalben vorbereitet, an einigen Plätzen ist auch die Versorgung mit Wasser und Strom möglich. Von den Anlegestellen kann man in Richtung der Stadtmitte nach ca. 400 – 600 Meter gelangen
Der West Pier
Der West Pier beginnt etwa 100 Meter südlich der schmalsten Passage im Kanal. Die Wassertiefe beträgt hier 2,5 bis 3 Meter. Hier kann man römisch-katholisch anlegen. Die gelb markierten Plätze am Pier sind bis 17 Uhr für Wassertaxen und Ausflugsboote reserviert.
Ab dem Anlegen können diese bis 10 Uhr am nächsten Morgen genutzt werden. In diesem Bereich ist der Platz zur Durchfahrt begrenzt, die Ankerkette ist nicht zu weit auszubringen. Hier ist bereits an vielen Anlegestellen Wasser und Strom verfügbar. Diesel kann man von einem Tankwagen erhalten. Der West Pier reicht bis zur Stadtmitte am Marktplatz.
Der Süd Pier
Der Südpier beginnt am Marktplatz und reicht bis zur Südeinfahrt des Hafens und der Statue von George Anemogiannis. Der vordere Bereich des Piers ist wie auch die Plätze am Westpier gelb markiert. Es wird so für Touristenboote freigehalten. Am südlichen Ende ist die Wassertiefe geringer und die örtlichen Fischerboote und einige Katamarane finden hier ihren Platz. Für große Segelyachten ist der Platz direkt südlich am Marktplatz ideal. Die Wassertiefe liegt bei ca. 3 Meter. Der Ankergrund ist sehr gut. Alle Plätze verfügen hier über Strom und Wasseranschluss. Bei starkem Wind aus Südost kann man an diesem Teil des Hafens etwas unruhig liegen. Dann sind der westliche und der nördliche Teil des Hafens vorzuziehen.
Die Ansteuerung der Südeinfahrt erfordert besondere Aufmerksamkeit
Die gute Seele des Hafens von Gaios ist Karabas. Der rührige Alte humpelt den Süd Pier auf und ab und hilft den Seglern mit Rat und Tat. Jahrelang hat er die Wasser- und Stromversorgung am südlichen Pier organisiert. Mit der Umstellung der Ladesäulen kann er höchstens noch mit Zahlkarten aushelfen.
Ankerfeld vor Agios Nikolaos
Es gibt so Tage da war man bis spät abends segeln und findet selbst im riesigen Hafen von Gaios mit den vielfältigen Anlegemöglichkeiten keinen Platz mehr. Bei nördlichem und westlichem Wind kann man auch noch im Südöstlichen Dreieck vor Agios Nikolaos ankern.
Ungeeignet ist dieser Platz bei Wind aus Süd und Ost.
