Der Ostertörn ist der erste Mitsegeltörn auf unserer Zante. Im Jahr 2022 gab es bereits einen Ostertörn auf der Laura, doch wie in den beiden Berichten zuvor: mit dem eigenen Boot ist vieles anders. Natalie, Paul, Reiko und Mathias sind auch dabei.
Unsere Crew im Sonnenuntergang am letzten gemeinsamen Abend.
Delphine am ersten Tag beim Ostertörn
Der Ostertörn beginnt am Sonntag in der Garitsa Bucht, die zwischen der Alten Venezianischen Festung und der Windmühle vor Kanoni liegt. Am Vormittag herrscht Windstille als wir Richtung Süden starten. Das Ziel bis zum Einsetzen des Segelwindes gegen Mittag soll die Sandbank vor Lefkimi sein. Kurz nach dem Start sichten wir einen Schwarm Delphine. Insgesamt 12 Tiere beider vor Korfu vorkommender Arten, dem Gemeinen Delphin und dem Großen Tümmler kommen uns entgegen. Die Tiere spielen mit unserer Bugwelle und ziehen weiter Richtung Norden.
Es gab eine Zeit, in der ich Delphine am ersten Tag der Reise als böses Ohmen wertete. Schwer kann man die Begeisterung die diese Meeressäuger auslösen, an den folgenden Tagen übertreffen. Doch jeder einzelne Tag lieferte tolle Highlights bei diesem Törn zu Ostern 2024.
Die Route beim Ostertörn führt am Sonntag von der Garitsa Bucht bei Korfu-Stadt nach Syvota am griechischen Festland. Wir legen am ersten Tag insgesamt 26 Seemeilen zurück.
Natalie und Paul am Ziel in der Bucht bei Syvota. Die Syvota Inseln bieten zahlreiche schöne Ankermöglichkeiten.
Nach Lakka auf der Insel Paxos am zweiten Tag beim Ostertörn
Am zweiten Tag des Ostertörns segeln wir nach Lakka auf der Insel Paxos. Die azurblaue Farbe der Bucht hat eine besondere Anziehung und stand auch Pate bei den Korfu-Segeln T-Shirts die wir im Gruppenbild ganz oben auch tragen.
Während der Hochsaison ankern in Lakka bis zu 120 Yachten in der Bucht. Aktuell ist es noch angenehm leer und nur wenige andere Yachten und vor allem gar keine Ausflugsboote steuern die Bucht an. Das sorgt für entspannte Atmosphäre.
Wir machen eine Wanderung entlang der Südseite der Bucht von Lakka zu einem wunderschönen einsamen Strand.
Der Strand lockt zum Bade ein. Das Wasser ist mit 19° C noch erfrischend im April und etwas kühler als das Bad auf der Lefkimi Sandbank am Vortag. Da bleibt man nicht ganz so lange drin wie im August wenn die Wassertemperatur hier über 30° hat. Aber unbestritten ist dieser versteckte Strand vor Lakka idyllisch.
Aus der Rückschau 2024 – wird eine Vorschau 2025
…soweit meine Ausführungen kurz nach und während des Ostertörns Ende April. Dann überrollte uns die Saison. Keine freie Minute mehr bis der letzte Gast Ende Oktober die Zante verließ. So ist nun einmal die Saisonarbeit. Da bleibt vieles erst einmal liegen bis wieder Zeit dafür ist. Jetzt zum 2. Advent ist wieder mehr Zeit und man schaut auf die Dinge die liegenblieben. Ob es nächstes Jahr wieder einen Ostertörn gibt? Ja wenn Ihr wollt? Gerne!
Aber erst einmal weiter im Text…
Nach Gaios und entlang der Westküste von Paxos beim Ostertörn
Der erste Stopp entlang der Westküste von Paxos ist die Ypapanti-Höhle. Eindrucksvoll ist die Höhe der Steilküste vor der Höhle. Das zeigt das Größenverhältnis zu den 3 winzigen Gestalten im Paddelboot.
Etwa 60 Meter kann man in die Höhle gelangen. Reiko, Paul und Natalie paddeln tief bis zum Strand am Ende der Grotte. Dort ist es stockfinster und mit einer mitgebrachten Lampe findet sich ein kleiner Strand aus katzenkopfgroßen Kalksteinen.
Bei einem Törn im November hatte mich an dem Strand einmal ein Seehund erschreckt. Vom Seehund ist heute nichts zu sehen, doch offensichtlich wurde bei der Höhlentour unserer Gäste der Höhlengeist Mathias geweckt, der hier gehörig Julia erschreckt.
Weiter geht es vorbei an der Steilküste von Erimitis zu den Blauen Grotten. An der Westküste von Paxos reiht sich eine Attraktion an die nächste.
Die Blauen Grotten an der Westküste von Paxos sind ein eindrucksvolles Spektakel. Azurblau strahlt das Wasser durch die sich langsam lösenden Kalksteinsedimente. Zerklüftet ist die Bucht der Grotten: hier eine Steilwand mit Strand, dort eine Höhle in die man hineinschwimmen kann. Idyllisch ist die Umgebung und so ganz anders als zu Hochsaison wenn hier im 1/2 Stundentakt die Ausflugsboote laut hupend und mit der immer wieder gleichen dröhnenden Musik einfallen. All das ist Ende April beim Ostertörn hier nicht zu finden. Nur Ruhe, plätschernde Wellen und ab und zu eine Möwe.
Die Route führte entlang der Westküste von Paxos von Lakka über Ypapanti und die Blauen Grotten nach Gaios dem Hauptort der Insel Paxos. Dort finden wir viel Platz zum Anlegen und können direkt vor dem Marktplatz Anker voraus und Heck zum Pier festmachen. In der Hauptsaison gleicht das Ergattern von Anlegeplätzen in Gaios eher einem Rattenrennen.
Im August meide ich die Insel Paxos deshalb. Aber jetzt im April/Mai ist alles idyllisch und im Sonnenaufgang liegt eine himmlische Ruhe. Gaios liegt hinter den vorgelagerten Inseln Agios Nikolaos und Agios Panagia die so einen natürlichen Hafen bilden.
Die beiden Inseln und der Hafen von Gaios verzieren auch das Korfu-Segeln Crewshirt der Saison 2022: Auf Agios Panagia steht ein Leuchtturm und Agios Nikolaos erinnert aus der Vogelperspektive betrachtet an eine Herzform. Und daraus wurde: I love Paxos!
Eine Wanderung zum Tripitos Arch ist ein lohnender Ausflug! Atemberaubend erhebt sich der von der Natur geschaffene Torbogen an der Südwestküste von Paxos. Winzig und kaum sichtbar auf dem Foto unten ist Reiko stehend auf dem Bogen.
Zum azurblauen Strand von Voutoumi
Ich mache die Segelreisen rund um Korfu seit 6 Jahren und habe seitdem noch niemanden erlebt, der nicht überwältigt war von diesem Strand: Voutoumi! Leuchtend azurblaues Wasser auf weißem Sand. Bei unserem Ostertörn kommt auch noch himmlische Ruhe hinzu!
Da passt die schöne Zante doch perfekt ins Bild dazu. Ganz egal ob von der Backbord- oder der Steuerbordseite!
Die Wasserfarbe ruft doch nach einer Runde auf dem SUP!
Von Voutoumi nach Plataria beim Ostertörn
Es ist Zeit langsam wieder Richtung Norden zu steuern denn so langsam nähert sich das Osterfest.
Die gebogene Kurslinie wie links im Bild zu sehen ist typisch für einen Segeltörn vor Korfu am Nachmittag.
So und nur so kommt man am schnellsten ans Ziel. Der Wind dreht am Nachmittag von West auf Nordwest. Wer also zu einem Ziel in Nord kommen möchte, muss mind. 45° vorhalten, um ohne zu kreuzen ans Ziel zu kommen. Oder von Voutoumi ab 13 Uhr einfach immer etwa 45-50° „Am Wind Kurs“ und dann kommt man fast blind direkt nach Syvota oder eben noch ein Stück weiter nach Plataria.
Der Pier ist sehr schön in Plataria mit Strom und Wasser und bei Olga gibt es Duschen!
Am Gründonnerstag sind alle Vorbereitungen für die Feierlichkeiten zum Osterfest in vollem Gange. Es wird Zeit abzulegen und nach Korfu zu segeln.
Das Osterfest in Korfu
Wem auf den letzten Fotos zu wenig Menschen waren und alles zu ruhig und entspannt empfand, kann jetzt sein Defizit nachholen. Der Massenauflauf in Korfu Stadt zu Ostern ist das komplette Gegenteil und überwältigend. Genau so ergeht es uns nach einer Woche mit einsamen Buchten und der endlosen Weite der See. Wie jedes Jahr ist halb Griechenland nach Korfu gepilgert, um das Osterfest und vor allem das Pötte werfen zu erleben. Entsprechend groß ist das Gedränge auf dem Liston, dem zentralen Platz in Korfu Stadt. Diese Mischung macht den Ostertörn aus: 1 Woche in Ruhe Segeln und 1 Tag Remmidemmi!
Unsere Zante ankert während dessen in der Garitsa Bucht und wir können uns zurückziehen sobald uns der Trubel zu viel wird oder wir auf der Suche nach etwas Essbarem sind. Es ist so praktisch ein schwimmendes Zuhause dabei zu haben. Um so mehr wissen wir es zu schätzen beim Genuss des Feuerwerks über der Alten Festung und der Bucht von Garitsa.
Auch Lust auf einen Ostertörn? Das orthodoxe Osterfest ist 2025 vom 18.4. (Karfreitag) bis zum 21.4.25 (Ostermontag). Bereits gebucht zum Skippertraining sind 2 von 4 Plätze vom 12. – 19. April. Zu 2025 gibt es also eine neue Mischung. Mischt Du mit?